Adaptive Interface-Systeme in Ackerschleppern - aISA 2.0

Ergonomielabor mit Fahrsimulator

Zur Evaluierung des nachfolgend beschriebenen Projekts sowie der entwickelten Armlehne wurde im Ergonomielabor ein Fahrsimulator eingerichtet, auf dem die Probanden landwirtschaftliche Maschinen mit Bedienelementen wie Lenksäule, Armlehnen und Traktorterminal bedienen, die auch auf echten Ackerschleppern verbaut sind. Die Implementierung dieser verschiedenen Bedienelemente in den Fahrsimulator ermöglicht die Steuerung des Ackerschleppers und der Anbaugeräte im virtuellen Simulator wie im realen Feldbetrieb. Dies bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich. Im Labor kann dasselbe Szenario auf demselben Feld für jeden Probanden wiederholt isoliert auf den Bedienprozess betrachtet werden. Es werden eine Reihe von ergonomischen Messwerten erhoben, um die physische und kognitive Ergonomie objektiv bewerten zu können.

 

 

In einer Reihe von Probandenstudien werden verschiedene Anbaugeräte mit unterschiedlichen Bediensystemen und Konfigurationen getestet. Wenn Sie über Erfahrung im Bedienen von landwirtschaftlichen Geräten verfügen und Interesse an der Teilnahme an den Probandenstudien haben, würden wir uns über Ihre Kontaktaufnahme sehr freuen. Unter folgendem Link finden Sie die Buchungsliste für die aktuelle Studie im März und April sowie weiterführende Informationen:

                       https://terminplaner6.dfn.de/b/4b8e039547e113ee7122c610a8121e67-1107251

Falls sie keinen passenden Termin für sich finden oder weitere Fragen haben melden sie sich gern bei dem betreuenden Mitarbeiter Björn Hülle:
bjoern-gerrit.huelle@uni-hohenheim.de

Projektbeginn:  01.02.2021

Projektende:     31.12.2024

Schlagworte:    Ackerschlepper, Adaptivität, Bedienarmlehne, Baukasten, Serienreife

 

Video zum Projekt

Im Projekt aISA wurde eine adaptive Bedienarmlehne entwickelt, welche dem Nutzer je nach angekoppeltem Anbaugerät eine angepasste Bedienung ermöglicht. Nun soll die Serienreife folgen.

Bisherige Arbeitsmaschinen besitzen in ihren Bedienarmlehnen eine hohe Zahl an statischen Bedienelementen. Dabei liegen – je nach angekoppeltem Arbeitsgerät – eine Vielzahl der Stellteile redundant vor und erzeugen ein komplexes und unübersichtliches Gesamtbild. Deshalb wurde im Projekt aISA (adaptive Interface-Systeme in Ackerschleppern) erstmals eine adaptive Armlehne entwickelt, welche alle Bedienfunktionen der Geräte durch ein reduziertes und ergonomisches Design abbildet und dabei jeweils ausschließlich die Funktionen des aktuell verwendeten Anbaugeräts zur Verfügung stellt. Die Bedienarmlehne passt sich dabei situativ auf das jeweilig notwendige Bedienszenario bzw. Arbeitsgerät an.

Im Folgeprojekt aISA 2.0 wird dieser Gedanke zu Ende geführt: Der vollfunktionsfähige Prototyp, der auch auf der Agritechnica 2019 zu sehen war, dient als Basis und soll bis hin zur Serienreife weiterentwickelt werden. Durch einen erweiterten Blickwinkel sollen dabei die marktgängigen Anbaugeräte untersucht und in das Gesamtsystem aus Traktor, Bedienarmlehne und Anbaugerät integriert werden. Den Anbaugeräteherstellern wird die Möglichkeit geboten, die herstellerspezifische Bedienphilosophie in das haptische Bediensystem der aISA Armlehne zu integrieren. Durch den Isobus kann sich die intelligente Bedienarmlehne anschließend adaptiv an jedes Anbaugerät anpassen, sobald dieses angekoppelt wird und stellt dem Nutzer hinsichtlich Position, Verfügbarkeit, Visualisierung und Betriebsmodus jeweils eine optimale und ergonomische Schnittstelle zur Verfügung. Auch für nicht Isobus-Arbeitsgeräte wird eine Lösung erarbeitet.

Das Projektkonsortium besteht aus fünf Mitgliedern: Die Koordination übernimmt das Forschungs- und Lehrgebiet Technisches Design am Institut für Konstruktionstechnik und Technisches Design (IKTD) der Universität Stuttgart. Das IKTD hat bereits gemeinsam mit dem Institut für Agrartechnik der Universität Hohenheim (ATH) und der Firma elobau GmbH & Co. KG aus Leutkirch das Vorgängerprojekt (aISA) bestritten. Sie werden im aktuellen Projekt aISA 2.0 zudem durch den Verein Competence Center ISOBUS e.V. aus Osnabrück und den Traktorenhersteller Same Deutz-Fahr verstärkt. Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und das Projekt wird aus Mitteln des Zweckvermögens des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank und des Innovationsfonds gefördert.

Publikationen

Racs, M.; Kaufmann, A.; Hülle, B.; Maier, T.: Design Recommendations for an Adaptive Control System in Agricultural Tractors Based on Expert Knowledge. DOI: 10.54941/ahfe1001717. 13th AHFE International Conference on Usability and User Experience, 24.-28.07.2022. In: Ahram, T.; Falcão, C. (Hrsg.): Usability and User Experience, AHFE International, Bd. 39, New York: AHFE International 2022, S. 272-279.

Racs, M.; Kaufmann, A.; Meiners, A.; Maier, T.: aISA 2.0 - Adaptive Interfacesysteme in Ackerschleppern 2.0. 23. Arbeitswissenschaftliches Kolloquium, 8./9.3.2022, Potsdam. In: Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e. V. (Hrsg.): Arbeit unter einem D-A-CH: Der Landwirt im 4.0-Modus, Potsdam 2022, S. 91-101.

Hülle, B.-G.; Böttinger, S.; Racs, M.; Schempp, T.: Design and development of adaptive control elements on agricultural tractors based on ISOBUS communications. LAND.TECHNIK AgEng 2023, 10.-11.11.2023, Hannover. In: VDI Wissensforum GmbH (Hrsg.): LAND.TECHNIK AgEng 2023 – The Forum for Agricultural Engineering Innovations, VDI-Berichte, Bd. 2427, Düsseldorf: VDI Verlag 2023, DOI: 10.51202/9783181024270, S. 275-281.