Methode zur Analyse und Usabilitybewertung von Interfacesystemen im Ackerschlepper/Landmaschinen

Die DIN EN ISO 9241 beschreibt Usability als das Ausmaß, in dem ein Produkt durch bestimmte Nutzer in einem bestimmten Nutzungskontext genutzt werden kann, um bestimmte Ziele effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen. Die Usability ist also als Qualitätsmerkmal eines Produktes zu sehen, weil sie dessen Benutzerfreundlichkeit und Gebrauchstauglichkeit bestimmt.

Die Herausforderung besteht in der Bewertung der Usability von Interfacesystemen. Vor allem die Bewertung von Interfacesystemen in Landmaschinen gestaltet sich als komplex. Zum einen ist die primäre und sekundäre Fahraufgabe als produktivitätsbestimmend zu sehen, zum anderen ist der Kontext der sekundären Fahraufgabe stark wechselnd.

Am Institut für Agrartechnik wurde eine Methode zur Analyse und Usabilitybewertung von Interfacesystemen im Ackerschlepper/Landmaschinen entwickelt. Diese basiert auf der in Literatur zu Ergonomie beschriebenen Bedeutungs- und Bewegungskompatibilität und der Methodik zur Bestimmung der technischen Wertigkeit einer Konstruktionslösung aus VDI 2225.

Die Bewertung erfolgt dabei kontextbezogen nach Nutzeraufgabe und nicht nur funktional, da der Fahrer im eigentlichen Sinne keine Funktionen bedient, sondern eine Aufgabe im Kontext der Tätigkeit erledigt.

Eine Gewichtung und Strukturierung der Interfaceelemente in Bezug auf Ackerschlepper rüsten, Wechsel Transport- und Arbeitsstellung, Steueraufgaben und Regelaufgaben wird unterstützt.

Mit Hilfe eines dann ermittelten Usabilityfaktors können Interfacesysteme bezüglich Bewegungs- und Bedeutungskompatibilität und Erreichbarkeit der Interfaceelemente objektiv bewertet werden. Sowohl Systeme im (virtuellen) Entwicklungsstadium als auch am Markt verfügbare Systeme können damit bewertet und verglichen werden.